Wichtig beim Schreiben ist ein roter Faden, grundsätzlich bist du beim Verfassen und der Optik des Motivationsschreibens aber ziemlich frei, denn es gibt keine festen Regeln. Aber natürlich sollte es einigermaßen zum Studiengang passen, das heißt, in der Betriebswirtschaft ist etwas mehr Zurückhaltung gefordert als beispielsweise in der kreativen Branche.
Auch beim Umfang des Motivationsschreibens bist du frei, allerdings sollte dein Schreiben nicht länger als maximal zwei DIN A4-Seiten sein. In der Regel reicht eine Seite, denn du sollst auch nicht unnötig herumschwafeln, sondern möglichst prägnant deine Motivation auf den Punkt bringen.
Sinnvoll ist sicher ein Aufbau, der Einleitung, Hauptteil und Schluss erkennen lässt. Wenn du unsicher bist, welche Informationen du aufnehmen sollst und welche nicht, und ob das Ganze nicht den Umfang übersteigt, erstelle dir zunächst ein Konzept. Schreibe in Stichpunkten auf, was dir wichtig erscheint und bringe alles in die richtige Reihenfolge. Erst dann beginne, die Sätze auszuformulieren. Du wirst sehen, es ist gar nicht so schwer.
Der Leser deines Motivationsschreibens sollte nach der Lektüre nicht den geringsten Zweifel daran haben, dass du in jeder Hinsicht für den angestrebten Studiengang geeignet bist. Das Schreiben dreht sich also um die Kernaussage: Warum ich unbedingt diesen Studiengang an dieser Hochschule absolvieren möchte!
Bleibe mit deinen Aussagen immer bei der Wahrheit!
Ausschlaggebend für die passende Studien- bzw. Berufswahl sind mehrere Faktoren. Wir geben dir hier ein paar Ideen, die als Begründung in dein Motivationsschreiben einfließen können/sollten:
- Meine persönlichen Stärken und Interessen passen zu diesem Studiengang, weil …
- Dieses Studium wird mich ans Ziel bringen, weil …
- Dieser Bachelorabschluss passt hervorragend, weil ich mit dem für meine Ziele erforderlichen Masterstudium XY auf optimale Weise daran anknüpfen kann …
- Ihre Bildungseinrichtung spricht mich besonders an, weil …
- Ich habe mich für ein Studium und nicht für eine Ausbildung entschieden, weil …
- Ich habe mich für das duale Studium/Vollzeitstudium entschieden, weil …
- Die mit diesem Studiengang angebotenen Wahlmodule/Vertiefungsrichtungen passen optimal zu meinen Vorstellungen, weil …
- Das Studium knüpft an meine bisherigen beruflichen/privaten/ehrenamtlichen Erfahrungen an, wie z. B. …
Die oben aufgeführten Sätze sind Beispiele, die die Vielzahl möglicher Argumente verdeutlichen und einige hilfreiche Denkanstöße geben sollen. Das Motivationsschreiben soll weder eine Aneinanderreihung sinnfreier Floskeln sein noch eine übertriebene Lobhudelei auf deine Person. Beim Verfassen des Motivationsschreibens solltest du möglichst eigene, freie Formulierungen verwenden. Denn mit lapidaren Worten wie „Die Hotelbranche hat mich schon als Kind fasziniert“ kommt man nicht weit.
Das Motivationsschreiben soll deine Vorzüge ehrlich präsentieren und nicht gekünstelt wirken. Denn Standardsätze wirken schnell gestelzt, wenn sie nicht zur eigenen Persönlichkeit passen. Weil dieser Teil der Bewerbung auch der Selbstdarstellung dient, sollte der Text möglichst authentisch wirken, ansonsten wird spätestens beim persönlichen Kennenlernen klar, dass das Schreiben nicht die Realität widerspiegelt.
Je nach Studiengang und Hochschule, können unterschiedliche Aspekte eine Rolle spielen. Wer sich zum Beispiel für das (auch in der Hotelbranche bereits stark verbreitete) duale Studium entschieden hat, benötigt andere Argumente als eine Person, die ein Vollzeitstudium absolvieren möchte. Vor allem aber sollte deutlich werden, dass der Verfasser sich wirklich mit dem konkreten Studiengang und der anbietenden Hochschule auseinandergesetzt hat. Denn auch, wenn es viele Studiengänge gibt, die z. B. „Hotelmanagement“ heißen, können doch inhaltliche Ausrichtungen, Praxisanteile und Schwerpunkte stark variieren. Hier ist es sicher auch sinnvoll zu überlegen, warum man sich auf den ersten Blick für den Studiengang interessiert hat und warum auch die Hochschule einen gewissen Reiz auf dich ausgeübt hat.
- Gibt es bestimmte Hochschulprojekte, die dich begeistert haben?
- Hat die Hochschule eine strategisch günstige Lage?
- Gibt es spezielle Praxispartner?
- Hat der Studiengang Schwerpunkte, die sonst nirgendwo zu finden sind?
Finde für dich und deine Argumentation relevante Punkte, die ein Studiengang erfüllen muss und die entsprechend an dieser Hochschule so zu finden sind.
Sicherheit in Sachen Rechtschreibung, Kommasetzung und Grammatik sollte ein Bewerbungstext natürlich widerspiegeln. Lass dein Motivationsschreiben in jedem Fall noch einmal gegenlesen – am besten von einer Person, die besonders sicher in Rechtschreibung und Kommasetzung ist.
Generell schadet es nie, wenn eine neutrale Person das Motivationsschreiben noch einmal liest. Am besten nimmst du mehrere Personen zur Hilfe und nicht unbedingt deine Eltern oder die beste Freundin – diese sagen einem ungern ins Gesicht, wenn etwas nicht ganz so gut geworden ist.
Wie die Bewerbung für einen Studienplatz im Bereich Hotelmanagement grundsätzlich abläuft, kannst du in unserem Artikel zum Thema Bewerbung nachlesen.